Die Ausstellung "WAIDHAUSER GRENZGESCHICHTE(N) befand sich von November 2014 bis März 2017 im Rathaus Waidhaus und ist bereits wieder abgebaut.
WAIDHAUS liegt an der historisch bedeutsamen Grenze zwischen Böhmen und Bayern. Durch den natürlichen Taleinschnitt des Grenzgebirges war und ist die Route über Waidhaus zwischen
den beiden Metropolen Nürnberg und Prag die kürzeste.
KAISER KARL IV. verlegte im 15. Jahrhundert die natürliche Wegführung über Waidhaus und Pfraumberg nach Bärnau und Tachov, um ausschliesslich auf seinen eigenen Territorien reisen zu
können und um dadurch von den durchziehenden Handelszügen Mauteinnahmen zu erzielen. Die Bezeichnung „GOLDENE STRASSE“ war geboren. Die Strecke über Waidhaus wurde somit zur
„VERBOTENEN STRASSE“.
Nach Ende des 2. Weltkriegs war der Grenzübergang Waidhaus für einige Zeit nur Diplomaten vorbehalten um von West nach Ost und umgekehrt zu gelangen. Später war die Übergangsstelle ein Ort mit teils sehr strengen Kontrollen und langen Wartezeiten. Bis zum historischen Tag, den 23.12.1989, als der deutsche Außenminister GENSCHER und sein tschechoslowakischer Kollege DIENSTBIER symbolisch den EISERNEN VORHANG zerschnitten hatten. Mit unserer Ausstellung wollen wir die Geschichte dieses Grenzüberganges dokumentieren.
Bild 1: Zu Beginn der Ausstellung finden Sie ein Multi-Media-System, auf dem Sie ausgewählte kurze Filmbeiträge anschauen können.
An der Wand befindet sich der Original Schlagbaum des Grenzübergangs Waidhaus.
An der Ecke befindet sich ein Nachbau des Abfertigungshäuschens. Darin Informationen zur historischen Handelsstrasse und dem Abriss der Abfertigungskabine. Weitere Informationen und Zeitungsberichte
an den Wänden.
Bild 5: Im grossen Saal befinden sich Themen aus der Zeit vor der Öffnung der Grenze am 23.12.1989. An der Wand links sehen Sie ein Geländerelief. Durch drücken der Tasten
leuchten bestimmte Punkte auf der Karte auf.
Auf der rechten Seite original Schilder von deutscher Seite zum Hinweis an den Verlauf der Grenze.
Bild 6: Es folgen Luftaufnahmen von Kasernen der tschechoslo-wakischen Grenztruppen, ein Modell eines Wachturms, Uniformen, Rangabzeichen der PS (CSSR), US-Army, Grenzpolizei, Zoll und Bundesgrenzschutz. Bei den deutschen Behörden wird auch auf deren Nachfolgeeinheiten eingegangen, wie Polizeiinspektion Fahndung, Kontrolleinheiten Verkehrswege und die Bundespolizei.
Bild 7: An der langen Wand sehen Sie Bilder und Zeitungsberichte der Ereignisse vom August 1968, dem „Prager Frühling“. Dazu Bilder von spektakulären Fluchtaktionen an der Grenze. An der Wand gegenüber weitere Luftaufnahmen von tschechoslowakischen Grenzwach- und Abhöranlagen aus der Zeit vor 1989. Auf dem Tisch Auszüge des Gästebuchs vom Grenzübergang.
Bild 8: Darstellung eines Büros der Bayerischen Grenzpolizei mit original Utensilien, Uniformen und Geräten, darunter ein Fernschreiber aus den 1970er Jahren.
Die Ausstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll zum Denken anregen. Uniformteile sind teils original, aber es mussten auch einige Teile durch andere Kleidungsstücke ersetzt werden.
Die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung "Karl IV - 700 Jahre" findet von 2016 bis 2017 abwechselnd in Nürnberg und Prag statt.
Zusätzlich dazu gibt es ein Begleitprogram mit mehreren hundert Veranstaltungen und Ausstellungen in Bayern und Böhmen. Die Ausstellung des Heimatkundlichen Arbeitskreises Waidhaus "Waidhauser Grenzgeschichte(n)" ist ein Teil dieses Begleitprogramms.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Webseite zum Begleitprogramm oder downloaden Sie die Broschüre dazu.
www.begleitprogramm-karl-iv.de