Bereits 1611 wurden Schanzanlagen zur Sicherung des Waidhauser Paßes angelegt. Nach dem Ausbruch des Krieges 1618 waren viele Truppen über Waidhaus durchgereist. Im Jahre 1621 fand eine Belagerung der Grenze durch Graf Mansfeld bei Waidhaus und Graf Tilly bei Rozvadov statt, dessen Schanzanlagen noch heute sichtbar sind. Das noch erhaltene Ensemble beiderseits der Grenze ist die wohl noch größte und am besten erhaltene Stellungsszenerie aus dem 30-jährigen Krieg überhaupt.
Für Waidhaus und die gesamte Oberpfalz sollte diese Zeit die schlimmsten und prägendsten Einschnitte in der Geschichte bedeuten.
Im Oktober 1742 wurde Waidhaus wieder ein schreckliches Los zuteil, als sich verfeindete Parteien dies- und jenseits der Grenze belagerten. Besondere Schrecken brachte Oberst Trenck mit seinen gefürchteten Panduren, da die Truppen wiedermal alles plünderten und raubten.
Anfangs waren die Fronten Hitler-Deutschlands weit in der Ferne, in die auch wiedermal viele Waidhauser ziehen mussten. Viele davon mußten auf den Schlactfeldern ihr Leben lassen. Nach dem Vorrücken der Amerikanischen Armee gab es auch kleinere Scharmützel mit dem letzten Aufgebot Hitlers, dem Volkssturm, bestehend aus kleinen Buben und alten Greisen.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde auch Waidhaus zur Bayerischen Besatzungszone der Amerikaner. Deutschland wurde in Zonen aufgeteilt, und später spaltete sich die sowjetisch besetzte Zone ab und der Staat DDR wurde gegründet. Durch diese Spannungen entstand der sog. "Kalte Krieg" und später wiederum der "Eiserne Vorhang".
Um die Grenze zwischen der BRD und der CSSR, dem "Eisernen Vorhang" zwischen Ost und West überwachen zu können, legte das 2nd ACR der US-Army mehrere Beobachtungspunkte bei Waidhaus an. Der letzte noch in unserer Region stehende Posten steht bei Waidhaus und wurde kürzlich erst unter Denkmalschutz gestellt. Lesen Sie die Geschichte der Grenzüberwachung durch die US-Army.
Sehr überraschend für alle wurde am 23. Dezember 1989 der "Eiserne Vorhang" symbolisch bei Neuhäusl (Novy Domky), in der Nähe von Waidhaus, durch die beiden Außenminister Genscher und Dienstbier durchschnitten. Danach folgten der Umbruch in der CSSR bis hin zum Beitritt der Tschechischen Republik in die EU.
1997 wurde der Autobahn-Grenzübergang Waidhgaus-Rozvadov eröffnet. Danach folgte der Beitritt der Tschechischen Republik zur EU, sowie zum Schengener Abkommen und dem Wegfall der
Grenzkontrollen.
Damit können wir in eine freie, friedliche und grenzlose Zukunft Europas, zusammen mit unseren Nachbarn blicken.